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Sandra Stöckli an den Paralympics in Tokio 2020

Sandra Stöckli konnte sich nach den Paralympics in Rio 2016, erfreulicherweise auch für die Paralympics in Tokio 2020 qualifizieren. Für die Handbikerin vom Veloclub Eschenbach ging das Abenteuer Paralympics am Montagabend mit der Reise nach Tokio los. Die Wettkämpfe werden dann am 31. August und am 1. September auf dem Fuji Speedway, wo ebenfalls die Olympischen Radrennen ausgetragen wurden, stattfinden.

 

Wir konnten Sandra Stöckli kurz nach der Ankunft in Tokio ein paar Fragen stellen.

 
VeloClub Eschenbach: Wir hoffen, ihr seid gut in Tokio angekommen. Konntest du dich schon von den Reisestrapazen und dem Jetlag erholen? 
Sandra Stöckli: Wir sind am Dienstagnachmittag nach einem ruhigen Nachtflug mit viel Schlaf wohlbehalten in Tokio gelandet und ganz herzlich in Empfang genommen worden. Aktuell spüre ich noch eine leichte Müdigkeit, von einem Jetlag würde ich aber nicht sprechen. Die erste Nacht hier im Hotel war erholsam. 
 
VCE: Was sind deine ersten Eindrücke von den Paralympics 2020? 
SS: Eindrücklich diese Millionenstadt. Wir wurden herzlich willkommen geheissen, unser Hotel ist wunderschön an einem See gelegen und auch die Strecke, der Fuji Speedway, gefällt mir jetzt schon, auch wenn ich ihn erst von aussen begutachten durfte.  
 
VCE: Hast du dich speziell auf das heisse Klima in Tokio vorbereitet?  
SS: Ja, ich hatte die Möglichkeit im Februar 21 die Hitzekammer in Grenchen im Velodrom bei Swiss Cycling mit meinen Nati-Kollegen/-innen das erste Mal zu nutzen. Dabei konnten wir diverse Tests und Messungen durchführen, welche wir jetzt in unserem Vorbereitungscamp Ende Juli, anfangs August – nochmals in der Hitzekammer in Grenchen – für die Akklimatisierung nutzen konnten. Diese 10 Tage haben mir sicherlich nochmals geholfen, mich auf die Hitze in Tokio optimal vorzubereiten. 
 
VCE: Hast du "materialtechnisch" extra für die Paralympics noch etwas an deinem Handbike gemacht? 
SS: Jein. Wir haben mit einem Sitzüberzug versucht, ein wenig zu optimieren. Das bringt mir aber nicht nur in Tokio Vorteile sondern in allen Rennen, da die Luftzirkulation aufgrund unserer Liegeposition am Rücken nicht vorhanden ist. Mein Setup war und ist aber generell auf alle Bedingungen ausgerichtet. Durch meine Erfahrungen in der Hitze von Dubai und dem Oman, wusste ich schon vorher was funktioniert und was nicht. Und gewisse Elemente wie „Kleber“ sind halt bei Hitze anfälliger und müssen häufiger ausgetauscht werden, als bei kälteren Temperaturen.  
 
VCE: In Rio 2016 konntest du mit dem 10. Rang im Zeitfahren und dem 8. Rang im Strassenrennen überzeugen und sogar ein Diplom sichern. Was sind deine Ziele für Tokio? 
SS: Aufgrund der Klassenzusammenlegungen ist es sehr schwierig eine Prognose abzugeben. Auch ist immer noch unklar, auf wie viele Runden uns die UCI beim Strassenrennen schicken wird. Daher strebe ich sicherlich wieder die Diplomränge an, will für mich persönlich aber einfach die beste Saisonleistung am 31. August und am 1. September abrufen. Wo es dann rangmässig hinreichen wird, werden wir sehen. 
 
Besten Dank Sandra, dass du für uns Zeit genommen hast. Wir wünschen dir einen guten Endspurt und dann viel Glück für deine beiden Rennen. Hopp Sandra!
 
 
 
Bildnachweis: Facebook Sandra Stöckli