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Tour de Suisse 6. - 13. Juni

Dieses Jahr sind erfreulicherweise 2 Athleten und 1 Athletin vom Velo Club Eschenbach an der Tour de Suisse vertreten. Es sind dies der Strassenspezialist Tom Bohli vom Team Cofidis sowie der Radquerspezialist Kevin Kuhn bei den Männern. Bei den Frauen - der wieder ins Leben erweckter Tour de Suisse Women - wird Nicole Koller am Start stehen. Kevin Kuhn machte bisher vorallem im Radquer auf sich aufmerksam. Warum sein Name nun an der Tour de Suisse auftaucht, erfährt ihr im Interview.

Kevin Kuhn und die Sommersaison auf der Strasse

Kevin Kuhn, der aktuelle Elite Radquerschweizermeister vom VC Eschenbach, macht es dieses Jahr anders und fährt im Sommer, statt wie bisher MTB Rennen, Strassenrennen. Kuhn fand für die Sommermonate nämlich Unterschlupf im neu gegründeten Conti-Team NIPPO-Provence-PTS unter der Leitung von Marcello Albasini. Den Rundfahrteneinstand konnte der Gibswiler im April an der Türkeirundfahrt geben und sammelte im Mai mit der Teilnahme an der Tour de la Mirabelle (FRA) weitere Rennkilometer. Nun wird er am Sonntag in seine erste Tour de Suisse starten.  

 

Wir konnten mit Kevin Kuhn nach seinem Einstand im Strassenrennsport und kurz vor der Tour de Suisse (6.-13. Juni) ein kurzes Interview führen: 

VC Eschenbach: Wie ist es dazu gekommen, dass du Unterschlupf im Strassenteam NIPPO-Provence-PTS gefunden hast. Hast du den Wechsel auf die Strasse aktiv gesucht?

Kevin Kuhn: Ich hatte Lust etwas Neues zu probieren im Hinblick auf die nächste Radquersaison. Das Team Nippo-Provence-PTS hat mir angeboten, für sie zu fahren, da musste ich nicht mehr lange überlegen. 

VCE: Wie ist dir der Wechsel auf die Strasse geglückt, was ist anders als du gedacht hast? Mit der Türkeirundfahrt und der Tour de la Mirabelle (FRA) hast du ja bereits an zwei Rundfahrten teilgenommen.

KK: Die Türkeirundfahrt war ein guter Einstieg in den Strassenradsport, da sah ich wie es auf diesem Niveau funktioniert. Ich war schon sehr beeindruckt wie schnell in einem Sprintzug gefahren wird. Mit der Tour de la Mirabelle konnte ich noch mehr Erfahrungen sammeln und mich an den Rennrhythmus gewöhnen. 

VCE: Was erhoffst du dir aus dem Abenteuer Strassenrennsport, kann es auch sein, dass du in Zukunft nur noch auf der Strasse unterwegs bist?

KK: Ich wollte vor allem neue Reize setzen und erhoffe mir daraus eine gute Wintersaison. Im Moment liegt der Fokus auf dem Radquersport aber für die Zukunft bin ich offen. 

VCE: Nun bist du von Swiss Cycling ins Nationalteam selektioniert worden und bestreitest nächste Woche die Tour de Suisse, was gleichbedeutend deine erste World-Tour sein wird. War die Selektion für dich überraschend und was waren deine ersten Gedanken?

KK: Die Selektion war für mich sehr überraschend. Ich wusste natürlich, dass die Tour de Suisse dieses Jahr durch mein Trainingsgebiet geht und darum war das mein erster Gedanke. Es wurde mir aber schnell bewusst, dass es mit der Selektion noch nicht getan ist und eine riesen Aufgabe auf mich wartet. 

VCE: Wann bist du zum ersten Mal mit der Tour de Suisse in Kontakt gekommen, hast du dies als Jugendlicher auch verfolgt? War es für dich ein „Traum bzw. Ziel“ mal daran teilzunehmen?

KK: Vor etwa 15 Jahren ging die Stecke schon einmal durch mein Heimatdorf. Da war ich natürlich auch an der Strecke aber seit ich mich erinnern kann, habe ich die Tour de Suisse immer mitverfolgt. 

VCE: Mit was für einem Ziel gehst du an die Tour de Suisse?

KK: Mein Ziel ist, vor allem Erfahrungen zu sammeln und wenn ich es in einer Etappe in die Spitzengruppe schaffe, bin ich schon mehr als zufrieden. 

VCE: Ein Highlight wird sicher die 2. Etappe am Montag sein. Da geht es über deinen Hausberg das Ghöch und anschliessend in „deinem“ Trainingsgebiet bis nach Lachen. Was denkst du über diese Etappe?

KK: Die 2. Etappe wird sehr speziell für mich, da ich fast jeden Meter kenne. Ich hoffe ein paar Leute am Streckenrand zu kennen, die mir das Leiden ein wenig einfacher machen. Das Finale der Etappe ist ziemlich kompliziert, es hat einen harten Anstieg und geht dann verwinkelt durch Lachen, das macht es nicht einfach, ein gutes Resultat herauszufahren. 

Der Velo Club Eschenbach wünscht dir viel Glück an der Tour de Suisse.

 

Die Tour de Suisse in der Region

Am Montag, 7. Juni wird der Schluss der 2. Etappe (Neuhausen a.R. – Lachen) in der Region ausgetragen. Der Tross kommt über Kevin Kuhns Hausberg dem Ghöch in die Umgebung und geht dann weiter über Wald - Neuhaus - St. Gallenkappel- Rüeterswil - Walde – Oberricken – Gommiswald (Tom Bohlis Heimat) - Kaltbrunn – Benken – Schübelbach – Tuggen – Wangen - Lachen.

Die 3. Etappe startet dann in Lachen und endet in Pfaffnau.

Etappenplan sowie Zeitplan unter: www.tourdesuisse.ch, alle Etappen werden live auf SRF2 zu sehen sein. 

 

Tour de Suisse Women mit Nicole Koller

Ebenfalls findet dieses Jahr zum ersten Mal nach 20 Jahren wieder eine Tour de Suisse für Frauen statt. Es werden am Samstag und Sonntag 5./6. Juni zwei Etappen rund um Frauenfeld gefahren. Auch da ist mit Nicole Koller eine Athletin des Velo Clubs Eschenbach mit der Regionalauswahl „BeCycling“ vertreten. Koller meint zu ihrem Abstecher auf die Strasse: „Ich freue mich, nach 5 Jahren ohne Strassenrenneneinsätze wieder Erfahrungen auf der Strasse zu sammeln und auf Blick für die weiteren MTB-Rennen ist dies sicher ein gutes Training. Am ersten Tag ist die Strecke recht selektiv, da werde ich versuchen möglichst lange vorne mitzufahren. Am zweiten Tag wird es wohl eher ein taktisches Rennen geben.“

Die Rennen Tour de Suisse Women werden im Livestream auf srf.ch/sport übertragen.